Über mich selbst schreiben? Schon irgendwie komisch. Aber egal, ich übe mich darin, wie ich so vieles in meinem Berufsleben einfach angegangen bin.  

Und was am Ende herausgekommen ist? Concierge by l’ambassadora – ein Ort für alles, was mir wichtig ist. Ich möchte inspirieren, Ideen geben, informieren und luxuriöse Reisen anbieten, die es so nicht gibt. Aber einmal zurück auf Anfang!

Wie ich zum Hotelsektor kam

Meine Hotellaufbahn begann direkt nach dem Abitur. Ich hatte das große Glück in einem sehr renommierten Grandhotel lernen zu dürfen. Ich sage bewusst „lernen zu dürfen“, denn seinerzeit waren diese Lehrstellen sehr begehrt. Ich liebte schon als Kind die glitzernde und traditionelle Hotellerie. Das heutige Moderne, was einfließt, ist zum Teil sicherlich sehr hilfreich und praktisch. Was die Seele und Philosophie des Hotels allerdings ausmacht, sind die Menschen, so wie einst Ritz-Carlton’s Leitspruch „We are Ladies and Gentlemen serving Ladies and Gentlemen“. Genau genommen bedeutet es: 

This motto exemplifies the anticipatory service provided by all staff members. The Three Steps of Service. A warm and sincere greeting, using the guest’s name. Anticipation and fulfillment of each guest’s needs. A fond farewell, giving a warm goodbye.

Eigentlich sehr einfach. Aber schon das fehlt heutzutage in vielen Hotels, insbesondere in den Kettenhotels. Etikette, Stil und Erscheinungsbild, die seinerzeit einfach gegeben waren, sind heute häufig in Frage gestellt. Ich will sagen, dass ich nicht alles, was damals üblich war, gut befunden habe, Stillstand bedeutet Rückstand und das kann sich auch keiner leisten. Dennoch macht es gerade in den schönen Grandhotels, und es gibt sie glücklicherweise noch, gerade der Mix aus Tradition und Moderne aus. Ich werde nie vergessen als ich ins Adlon New York kam und beim Betreten in den Teppichboden einsank und mein Blick auf einen Blumenstrauß von bestimmt 1m Höhe fiel, der die Lobby einnahm. Es sind diese Momente, die ich liebe. Kürzlich durfte ich im Service sehen, dass die Tischdecke gebügelt wurde bevor sie auf den Tisch gelegt wurde. So etwas gibt es heute fast überhaupt nicht mehr zu sehen. Ich durfte noch den Service mit edlem Silbergeschirr, filetieren, tranchieren und flambieren am Tisch lernen. 

Gerade deswegen war meine Ausbildung auch sehr hart, nicht nur die Arbeitszeiten, sondern auch die Tätigkeiten wie z.B. Silbern des Geschirrs. Doch ich wollte mich durchbeißen, denn es gehörte dazu und ich wollte es verstehen und können. 

Für mich waren die Arbeitszeiten, insbesondere die Frühschichten, anfangs sehr hart. Aber diszipliniert wie ich bin, habe ich auch das dank einer sehr guten italienischen Frühstücksdame geschafft. Um ehrlich zu sein, es hat ja auch Spaß gemacht. Auch die Wertschätzung gegenüber der Vorgesetzten war sehr hoch. Die Atmosphäre mit internationalen Gästen, der vornehme und kultivierte Service und nicht zuletzt das Dienen am Gast haben mich von Anfang an begeistert. Man erlebte so einiges und wenn ich damit anfangen würde, würde ich hier Seiten füllen. Als es auf das Ende meiner Ausbildung zuging, war ich anfangs sehr ratlos, wohin meine Reise weiter gehen sollte …

Nach der Ausbildung ist vor dem Berufseinstieg

Rezeption, sagte mir am ehesten zu. Just zu diesem Zeitpunkt eröffnete das Inter * Continental in Stuttgart seine Pforten. Ich sandte mal meine Bewerbungsmappe hin, nicht ahnend, dass ich tatsächlich angenommen wurde. So fing ich bereits in der Pre-Opening Zeit an. Ursprünglich mit Karteikarte und Schreibmaschine bis zum Telex Schreiber hatte ich an der Rezeption gelernt. Jetzt standen Computer vor mir! Bei 252 Zimmern, hatten wir morgens schon bis zu 150 Check-Outs zu bewerkstelligen, wie am Fließband. Das ist die andere Hotellerie, die eher Mainstream zu laufen hat. Schon nach ½ Jahr hörte ich von einer Sales & Marketing-Abteilung, die es in meinem Ausbildungsbetrieb überhaupt nicht gab. Ich bewarb mich intern und kurz darauf fand ich mich dort als Sekretärin wieder. Eine harte Chefin führte dort das Regiment. Doch ich lernte viel in dieser Zeit. Stieg sogar noch zur Gruppenkoordinatorin auf. Man kann es heute fast nicht mehr glauben, aber ich schrieb damals Gruppenverträge mit Durchschlägen auf der Schreibmaschine. Und Telexe auf dem PC für den internationalen Schriftverkehr. 

Ja, das war ein kleiner Ausflug in meinen Beginn der Hotelwelt. 

Jedenfalls ließ sie mich nicht mehr los. Und von da an war ich gefesselt von Sales & Marketing, die darin liegende rasante Entwicklung und die vielen Möglichkeiten Gäste zu gewinnen. Weitere Stationen folgten in schönen Stadthotels verbunden mit Auslandsaufenthalten in Australien und Costa Rica. So schnupperte ich dann auch in die internationale Urlaubswelt. Traumhafte Erlebnisse, die ich zu keiner Zeit missen wollte. 

Bevor ich mich selbständig machte, arbeitete ich als Angestellte in einem 5* Superior Hotel auf dem Land. Ein sehr schwieriges Haus, behaftet von viel Tradition und langem Stillstand und dann plötzlich die Erweckung und Entwicklung in ein Wellness- und Genusshotel. Schwierig aber auch deshalb, weil es an einem Standort liegt, der nicht wirklich auf der Landkarte der Reisenden liegt. Conrad Hilton sagte zum Erfolg eines Hotels sein Mantra: Standort, Standort, Standort. Ich habe dort 8 Jahre hart mit einem tollen Team gekämpft und wir haben viel erreicht, aber die Auslastung blieb bis zu meinem Ausscheiden hinter den Erwartungen zurück. Leider hatte zuletzt der häufige Managementwechsel nicht zu einer guten Entwicklung geführt. Wiederum: die Menschen machen ein Hotel aus, das war hier nicht mehr gegeben. 

Jetzt liegen bereits rund 30 Jahre Hotel Erfahrung hinter mir. 

So lag es nahe, dass ich meinen eigenen Weg ging. Meine Disziplin, Herausforderung und Mut haben mich überzeugt, dass ich es schaffe. Am 1. Mai 2016 gründete ich die L’ambassadora (übrigens: Ambassador liegt der Eigenkreation zugrunde, und dann die romanischen Wurzeln der spanischen Sprache brachten das L an den Anfang und das a an das Ende).

Ich widmete mich natürlich anfangs dem B2C Geschäft, sprich Akquise von Hotelpartnern, die sich auf dem deutschen Markt ausbreiten wollten. Ich fuhr auf die Internationale Tourismusbörse in Berlin und traf dort einen Partner wieder, mit dem ich schon in der Vergangenheit geschäftlich zu tun gehabt hatte. Er war gerade auf der Suche nach einem Verkäufer für den deutschen Markt. Sein Hotel steht in Luxemburg. Tja, und was soll ich sagen, nach ca. ½ Stunde Besuch der ITB hatte ich eine mündliche Zusage zur Zusammenarbeit. 

Aus der Zusammenarbeit mit Luxemburg entstand dann im Laufe der Zeit eine breite Partnerschaft für die Oldtimerszene. Ich wagte sogar 2019 den Schritt einen eigenen Messestand mit gehobenen Hoteliers und Genusspartnern am Stand, um die Leidenschaft der Oldtimer Driving Experience an den Messebesucher zu transportieren. Wir waren im 2. Jahr Messejahr sehr erfolgreich, was aber dann durch COVID zum Erliegen kam. 

Die Zeit des COVID von 18 Monaten hat alles zum Stillstand gebracht. 

Ich konnte die Zeit nutzen, um vieles anders und neu auf den Markt zu bringen. So entstand nun die Concierge by L’ambassadora, die Reisen empfiehlt. Die dazugehörige Webseite wurde umgesetzt, das Socialmedia ist auf dem Weg. 

Durch meine Netzwerke fand ich eine Partnerin für Kunst, aus der heraus wir nun wundervolle Kunstreisen mit Live-Painting in meine Partnerhotels verkaufen, natürlich auch an Hotels, die daran interessiert sind. Zwischenzeitlich habe ich 5 renommierte und privat geführte Boutique Hotels in Südtirol in der Betreuung und ich fühle, dass ich nun wieder in meiner Hotelwelt angekommen bin. Hier ist kein Stillstand zu spüren, aber noch viel traditionelles Handwerk und der Gastgeber/-in des Hotels ist präsent. 

Durch diese erlesenen Partner und meine Expertise bin ich mit Concierge zur Reisebegleiterin für einzigartige Reiseerlebnisse geworden. 

Die Reise geht weiter… ich bin neugierig und offen für das, was noch kommen mag!