Die Zeiten ändern sich und nichts bleibt so wie es ist, und wenn es einen Sinn gibt hinter dem menschlichen dann wohl auch der Sinn nach Schönem. Nach Meran. 

Franz Kafka kam wegen seiner Kehlkopftuberkulose, Thomas Mann litt wie ich an einem empfindlichen Magen. Richard Strauß, Sigmund Freud, Clara Schumann, selbst Arthur Schnitzler, alle zog und zieht es hier her, wegen des milden mediterranen Klimas, dem spürbaren noch vorhandenen k.u.k.  

Mein Sehnsuchtsort Meran

Es liegt ganz inmitten einer prachtvollen bezaubernden Berglandschaft, dieses Meran. Was also kann es besseres geben für einen Sehnsuchtsort als ein Sehnsucht Grand Hotel ..? In diesen widrigen Zeiten ist es schwierig einen entsprechenden Ort zum Verweilen zu finden, in dem man also nicht nur gut aufgehoben, sondern sich auch wertgeschätzt fühlt. Der Name ist hier Programm, denn geht man in die Villa Eden nach Meran. Allein beim Blick in den hauseigenen Park denke ich sofort an den Garte Eden, aber dazu später mehr. Die Zufahrt zum Hotel gestaltet sich im Achter lässig, elegant, entspannt, man flaniert über breite Straßen vorbei an Gründerzeit Villen, mannigfaltig überall, das Auge weiß gar nicht, wohin es zuerst schauen soll. Kein platter Beton, der uns in so vielen deutschen Städten als modern und exklusiv verkauft wird, er ist es eben nicht. Durch ein kleines Tor geht es rechts in die großzügige Hotelgarage, das Rangieren stellt im Gegensatz zu anderen Etablissements eben kein Problem dar, wer vom Reisen diverse enge Tiefgaragenplätze kennt und die Angst ums eigene Automobil weiß, wovon ich rede. 

Unsere Ankunft im Grand Hotel

Am Eingang strahlt sie, die freudige schöne Blumen Opulenz, sie schmeichelt sofort dem Auge, den Sinnen, der Haptik an sich. Sie gehen einher mit geschmackvoll gewählten Lampen und Einrichtungs-gegenständen. An der Rezeption begrüßt uns Giulia mit dieser italienischen Leichtigkeit, die es so in bundesdeutschen Gefilden nicht so oft gibt. Nein, man fühlt sich hier nicht als Gast, man fühlt sich als Freund. Madame und ich haben uns die Fendi Suite ausgesucht, aber wir hätten auch eine andere Suite nehmen können, da es sich hier in diesem Grandhotel ausschließlich um Suiten handelt, jede individuell und persönlich durch die Hausherrin Angelika und ihr Interieur Styling Team mit Charmeur und Noblesse eingerichtet. Selbstverständlich ist unser Gepäck schon ordnungsgemäß auf der Suite verstaut, die allein vom Einrichtungsstil ihresgleichen sucht. Selten habe ich in einem so angenehmen und feinen Ambiente logiert. Ein Silbertablett mit den Früchten der Saison, dazu ein äußerst ent-zückendes Blumenbouquet ziert das Entrée der Suite. 

Ein Aufenthalt mit Stil und Niveau

Ein persönlicher Brief der Gastgeberin heißt uns herzlich willkommen, das Papier mit Füller beschrieben spricht für sich. Diese Annehmlichkeiten sind eben nicht selbstverständlich, denn Stil und Niveau hat man oder man hat ihn eben nicht. Fix das Fenster zum Park geöffnet und der Blick geht hinaus in Vielfaches grün, man fühlt sich sofort in einem Paradies, so kommt es mir jedenfalls vor, und nein hier ist wirklich nichts geschönt. Ich blicke auf 30m hohe libanesische Zedern und einen Park am Hotel. In der Ferne sehe ich zwei Gärtner, die beflissen den Rasen pflegen, beide dekoriert mit Fliege und weißen Handschuhen, drapiert mit einer Schürze. Das gibt’s nicht mal bei mir zuhause auf der Burg, wenn Jean kommt, um die Rosen zu schneiden.  

Der Garten Eden

Wir entscheiden uns für ein kleines Mittagslunch unten auf der Terrasse mit Blick in den Garten. Selbstverständlich sind die Tischdecken blütenweiß gestärkt, das Servicepersonal aufs äußerste versiert und freundlich. Die von mir bestellten Penne arrabiata dargereicht mit altem Parmesan schmecken aufs Vorzügliche und entpuppen sich eben nicht als einfache italienische Küche. Dazu habe ich einen regionalen Sauvignon Blanc gewählt, dem Wetter und der Sonne entsprechend. Ich freue mich schon auf den Nachmittag, denn nach der geruhsamen blauen Stunde, geht es hinaus in den Garten auf eine Liege mit Blick auf die Berge von Meran. Natürlich verfügt die Villa Eden auch über ein entsprechendes Gourmet Restaurant. Es kann eben manchmal so einfach sein, das Gute, das Schöne, der Stil und das Niveau. 

Ich bleibe hier, für immer.